Anleitung für deine Rote-Faden-Textgliederung
Der Schreibprozess mit rotem Faden
Endlich geht’s ans Schreiben. Jetzt wirst du garantiert merken, dass sich deine Vorarbeit richtig gelohnt hat, denn das Schreiben geht durch dein Konzept deutlich leichter. Beim Schreiben selbst kannst du nun auf folgende Dinge achten, um deinen roten Faden festzuhalten und nicht im Inhalts-Wollknäuel aus zig Themen zu landen:
Packe dein Kernthema in die Überschrift
Wirklich, tu es! Auch wenn die Headline am Ende meist noch einmal optimiert wird, hilft sie dir zunächst beim Schreiben. Ganz vereinfacht ausgedrückt kannst du deinen roten Faden im Text gar nicht verlieren, wenn deine Überschrift dir immer wieder einen liebevollen Schubs in die richtige Richtung gibt. Ein Beispiel: Meine Kernaussage ist die Anleitung für einen roten Faden im Text. Und ja, jetzt gäbe es noch so viel mehr Hilfreiches zu Überschriften zu sagen, aber durch meine Headline mit meiner Kernaussage weiß ich, dass dies an dieser Stelle und in diesem Artikel zu viel wäre. Ich schweife also nur so weit ab, wie es mein Kernthema braucht und kehre dann zum roten Faden im Text zurück.
Kläre im ersten Absatz, worum es geht
Logisch, nach der Ankündigung in der Überschrift sollte es nahtlos weitergehen. Erkläre also gleich im ersten Absatz, was du mit diesem Artikel zeigen, erklären oder rüberbringen möchtest.
Pro Unterthema ein Absatz
Auch dein Kernthema lässt sich in Unterbereiche untergliedern. Dieser Artikel beispielsweise in den Nutzen eines roten Fadens, die Vorbereitung und den Schreibprozess. Mache es dir und deinen Leser*innen einfach und packe möglichst nur ein Unterthema in einen Absatz oder Sinnabschnitt. Vermeide es, Unterthemen über mehrere Absätze hinweg immer wieder zu wiederholen oder zwischen ihnen hin und herzuspringen, denn das verwirrt und lenkt ab.
Überleitungen zwischen Unterthemen
Führe deine Leser*innen durch deinen Text. Gerade bei langen Artikeln ist das wichtig und wohltuend, denn sie merken zum einen, dass du dir Gedanken gemacht hast und können zum anderen deine Argumente auch deutlich besser nachvollziehen. Schaffe inhaltlich logische und sprachliche Verknüpfungen, beispielsweise durch Konjunktionaladverbien wie „denn“, „deshalb“ oder „doch“. Inhaltliche Überleitungen ergeben sich dank des Grobkonzepts und deiner logisch aufeinander aufbauenden Argumente meist von selbst
Einfachheit statt Komplexität
Manchmal verlieren wir den roten Faden auch, weil wir auf mehren Ebenen immer wieder neu erklären. Wir schreiben einen Fachbegriff, erklären diesen im Nebensatz, erklären aus dem Nebensatz heraus wiederum etwas und so weiter. Und schon sind wir kilometerweit vom roten Faden im Text abgekommen, obwohl wir es nur gut gemeint haben. Du kannst diese Komplexitätsspirale vermeiden, indem du von Anfang an einfache und für deine Zielgruppe geläufige Begriffe verwendest. Setze Fachbegriffe nur wohldosiert dort ein, wo sie für das Verständnis des Textes keiner weiteren Erklärung benötigen.
Zum Ziel hinschreiben
Gerade weil es inhaltlich so viele mögliche Abzweigungen gäbe, spielt dein Ziel beim Schreiben eine große Rolle. Sieh immer wieder, Absatz für Absatz, auf dein vorher definiertes Ziel und bleibe dabei, auf dieses hinzuschreiben. All deine Argumente sollten am Ende zu diesem Ziel und zu keinem anderen führen.
Verweise zu Randbereichen
Du wirst früher oder später zu angrenzenden Themen kommen. Behandle sie aber nicht in diesem Text, sondern biete deinen Leser*innen an, sich bei Bedarf später zu vertiefen. Eine Möglichkeit sind interne Verlinkungen, wie ich sie in diesem Beitrag zum roten Faden im Text mehrfach eingefügt habe oder verwandte Artikel unterhalb deines Textes. Im Text selbst bleibe bei deinem Kernthema.
Fasse Wichtiges zusammen
Je größer dein Thema ist, umso wichtiger ist es, am Ende noch einmal den Bogen zu schlagen. Fasse kurz die zentralen Punkte zusammen oder gib eine kompakte Einschätzung des gesamten Themas ab.
Roter-Faden-Checkliste zum Nachmachen
Geschafft! Du weißt nun, welche Vorteile ein roter Faden im Text hat, wie du dich optimal vorbereitest, um deinen roten Faden zu finden und zu behalten, und was du im Schreibprozess beachten kannst. Wenn du mit diesem Gerüst einige Male gearbeitet hast, wird es dir von Text zu Text leichterfallen, beim Thema zu bleiben. Versuch es doch gleich mal aus und setz dich an deinen ersten Text. Und teile diese Anleitung gerne auch mit anderen, die sich ein wenig Unterstützung beim Finden und Halten des roten Fadens im Text wünschen.