Weihnachten bei den Ghulen

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Als Familie Kohlmann wegen eines vorausgesagten Schneesturms ganz spontan im Hotel Luhg Holiday einkehrt, ahnt sie noch nicht, was sie dort erwartet. In dem alten unheimlichen Haus scheint nichts mit rechten Dingen zuzugehen und schon bald finden sich die drei Kinder und ihre Eltern im unglaublichsten Abenteuer ihres Lebens wieder.
Eine Gruselkomödie für die ganze Familie!
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Eine Leseprobe aus dem EBook WILLKOMMEN IM LUHG HOLIDAY
Es war schon nach 11 Uhr, als wir am nächsten Tag erwachten. Wir wuschen uns die Gesichter mit eiskaltem Wasser aus der Karaffe und zogen mehrere Schichten Klamotten übereinander. In der Halle erwartete uns eine Überraschung. Der Frühstückstisch war bereits gedeckt, es gab Fleisch aus der Dose, Kartoffelchips, Kekse und ein komisches lauwarm gewordenes Gebräu, das sich als sehr bitterer Nescafé entpuppte. Unser Wirt Jeremias stand strahlend daneben und zeigte uns auf seine Art, dass wir nun als Hotelgäste endlich willkommen waren. Wir bedankten uns höflich und nahmen Platz. Sogar an das Besteck hatte der Gute gedacht! Tapfer tranken wir den Kaffee, und Mama sah warnend zu Papa hinüber, der sein Gesicht bei jedem Schluck schmerzhaft zu einer Grimasse verzog.
Kurze Zeit später erschienen auch die Ghulkinder und machten meinen schönen Plan zunichte, den Keller nachher mit Jan zu inspizieren. Ruby setzte sich neben meinen Bruder und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der nickte eifrig. ‘Ja, klar, ein Herz und eine Seele’, dachte ich spöttisch.
„Bald treffen wir unsere Vorbereitungen für das Weihnachtsfest”, sagte Jeremias. Na toll, wir hatten es also mit christlichen Ghulen zu tun.
Mama schien erstaunt. „Oh, ich hätte nicht gedacht ...”
„Dass wir auch Weihnachten feiern? Doch, doch, jedes Jahr. Schon der Kinder zuliebe”, antwortete unser Wirt.
Erasmus kam angeschlurft, Eusebia und Konstanze im Schlepptau.
„Weihnachten, oh ja, die schönste Zeit des Jahres”, krächzte er.
Ich hoffte im Stillen, dass wir die Festtage nicht hier verbringen mussten. Der Schnee lag noch höher als gestern, und unsere Chancen, hier wegzukommen, waren gleich Null.
„Sag mal, hast du dein Handy nicht dabei?”, fragte ich Angela leise, die als einzige von uns Kindern eines besaß. Unsere Eltern waren der Ansicht, dass man mit 11 Jahren so etwas noch nicht brauchte.
„Doch schon, aber das Akku ist leer, und wir können noch nicht mal zum Auto, und hier gibt es ja keinen Stromanschluss. Aber pssst … ich habe es geschmuggelt, du weißt ja, dass Mama mir verboten hat, es zu Tante Minna mitzunehmen, damit ich nicht den ganzen Tag darauf herumspiele.” Sie machte ein unglückliches Gesicht.
„Und nun darf ich mich hier zu Tode langweilen.”
Ich seufzte: „Dann muss ich wohl davon ausgehen, dass Mama ihres auch nicht dabei hat.”
„Bingo”, sagte Mama.
„Angela, hatte ich dir nicht ausdrücklich untersagt …”
Die Frau hatte doch wirklich ihre Ohren überall und zudem ein feineres Gehör als ein Fuchs.
Angela zog den Kopf zwischen die Schultern.
„Mama, es ist lebensgefährlich, ohne Handy loszufahren! Du siehst ja, was alles geschehen kann! Allerdings nützt uns Angelas jetzt im Moment auch nicht viel”, sagte ich wütend. Papa und die Ghule, die sich gegenseitig Anekdoten über vergangene Weihnachtsfeste erzählt hatten, sahen interessiert zu uns herüber.
Jan hatte die Unaufmerksamkeit prompt genutzt und war mit den anderen Kindern verschwunden. Meine Laune sank auf den Gefrierpunkt.
Wenn meine Mutter ein funktionstüchtiges Handy dabei hätte, könnten wir Hilfe rufen, dachte ich, verwarf diesen Gedanken jedoch wieder. Wir waren ja eingeschneit, damit musste ich mich abfinden. Niemand würde zu uns durchkommen, und wir kamen nicht fort, solange der Schnee nicht taute, und das konnte noch ewig dauern.
Heute war schon der 22. Dezember.
„Na, dann frohe Weihnachten”, dachte ich sarkastisch.

©byChristine Erdic

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
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