Strom│Gaswerk: Jetzt Anbieter wechseln – Strom- und Gas für Haushalte teuer wie nie

Image: 
Kategorie der Pressemeldung: 
Mitteilung: 

[BickpunktEnergie 27.09.2019] Strom war für die Privathaushalte in Deutschland noch nie so teuer wie in diesem Jahr. Erstmals mussten Endverbraucher im Durchschnitt mehr als 30 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Das geht aus Berechnungen der Bundesnetzagentur hervor. Die Behörde ermittelte einen Durchschnittspreis von 30,85 Cent je Kilowattstunde. Das war fast ein Cent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres, wie aus Zahlen für den neuen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur hervorgeht, die unserer Redaktion vorliegen.

Der Preisanstieg beim Strom um fast 3,3 Prozent ist der stärkste der vergangenen Jahre. Am 1. April 2018 hatte der Durchschnittspreis für eine Kilowattstunde 29,88 Cent betragen. Auch in den Jahren zuvor hatte er mit 29,86 Cent (2017) und 29,80 Cent (2016) auf diesem Niveau gelegen. Die Bundesnetzagentur wertet die Daten von weit mehr als 1000 Stromlieferanten aus und ermittelt daraus einen Durchschnittspreis über alle Vertragsarten.

Damit aber noch nicht genug. Erstmals seit 2014 wurde auch Gas für Haushaltskunden teurer. Der Durchschnittspreis je Kilowattstunde stieg um fast 4,5 Prozent auf 6,34 Cent. Und die Tendenz geht weiter nach oben. Über 60 örtliche Gasversorger haben bereits für September, Oktober und November Preiserhöhungen angekündigt.
Vor allem auch der Anstieg der Großhandelspreise schlug auf den privaten Strom- und Gasrechnungen durch. Die Großhandelspreise für Strom- und Gas könnten noch weiter steigen. Die Stilllegung weiterer Kraftwerke im Zuge der Energiewende und der Ausstieg aus der Kernkraft würden zu einer Verknappung führen. Da die Niederlande Ihre Gasexporte nach Deutschland drastisch drosseln, könnte es auch hier zur Verknappung führen und die Preise ansteigen lassen. Schon jetzt seien die Preise für Strom- als auch für Gaslieferungen im kommenden Jahr gestiegen.

Unverständlicherweise setzen nach wie vor zahlreiche Verbraucher auf den jeweiligen regionalen Grundversorger, statt durch einen Wechsel zu einem anderen Anbieter Geld zu sparen. Ein Grund ist der Glaube, dass bei einem Wechsel oder gar bei einer Pleite eines Energieanbieters die Strom- und oder Gaszufuhr teilweise oder länger unterbrochen sein könnte. Diese Bedenken sind allerdings völlig unbegründet, da in Deutschland ein Recht auf kontinuierliche Energiebelieferung besteht. Letztendlich bezahlt der Strom- und oder Gasanbieter, der vom Verbraucher gewählt wird, ein Netz-Nutzungs-Entgelt an den grundzuständigen Netzbetreiber, damit dieser seine Infrastruktur für die Energielieferung verwenden darf. Strom und Gas fließen dabei jederzeit und kontinuierlich, sodass Bedenken über einen Versorgungsmangel zu jeder Zeit unbegründet sind.