Alleingelassen auf Lesbos: Extreme Belastung für Anwohner und Geflüchtete / SOS-Kinderdörfer warnen vor Eskalation
Verfasser: pr-gateway on Wednesday, 16 September 2020
(Mynewsdesk) Athen – Die Stimmung zwischen Bewohnern und Geflüchteten auf Lesbos spitzt sich weiter zu: Die Wut der Anwohner richtet sich jetzt zunehmend gegen die Migranten – und macht auch vor Helfern und Kindern nicht Halt. Um die schwierige Situation zu deeskalieren, bräuchten alle Beteiligten gleichermaßen Unterstützung, sagt Popi Gkliva, Nothilfekoordinatorin der SOS-Kinderdörfer in Griechenland. Und zwar dringend, denn ein Großteil der über 12.000 Bewohner des abgebrannten Flüchtlingslagers Moria befände sich nach wie vor auf der Straße, darunter 4.000 Kinder und Jugendliche.
„Unsere Mitarbeiter wurden angegriffen und bedroht, ebenso wie Familien und Minderjährige“, berichtet Gkliva. „Die Flüchtlingskinder, die wir betreuen, sind völlig verstört. Einige haben Bilder gemalt, auf denen sie von griechischen Anwohnern mit Steinen beworfen werden. Aber auch die einheimischen Kinder sind verschreckt und trauen sich zum Teil nicht mehr auf die Straße“, so Gkliva weiter. Die Situation sei für beide Seiten unerträglich.