Leseprobe aus "Am Tag, als die Tiere verschwanden"
Verfasser: Kummer on Monday, 11 February 2019Die Tiere in Wald und Flur führten ein glückliches und erfülltes Leben. Längst bevor die Sonne den Hügel überstieg, der vor ihrem Wald lag, waren sie munter.
Erste goldene Strahlen durchfluteten gerade die Wipfel der hohen Bäume. Sie schenkten Licht und wohlige Wärme. Vögel zwitscherten fröhlich ihre herrlichen Melodien. Auch Amseln machten mit in diesem Konzert und sangen aus kräftigen Kehlen.
Der Dompfaff lockte mit einem kurzen, hoffnungsvollen Pfiff sein Weibchen herbei. Dieses hatte sich aufgemacht, um Moos und kleine Zweige für den Nestbau zu sammeln. Finken, Drosseln und Meisen hüpften lustig zwitschernd und ausgelassen in den Ästen der Buchen und Eichen, während sich die Distelfinken und Sperlinge im Geäst einer morschen Erle sichtlich wohl fühlten.
Das Eulenpaar, das sich von seinen nächtlichen Streifzügen ausruhte, sah allerdings müde aus. Die Augen drohten den Tieren zuzufallen. Doch selbst die schläfrigen Raubvögel erfreute die wohltuende Morgensonne.
Der Dachs reckte und streckte sich vor seinem Bau und überlegte, was er mit diesem Tag anfangen sollte. Die Idee, einen kleinen Ausflug zu machen, sagte ihm zu, und schon zog er los.
Als ihn die kleinen Waldmäuse erblickten, erschraken sie. Geschwind sausten sie zurück zu ihrer winzigen Höhle, in der sie blitzschnell verschwanden.
Der Dachs hatte die scheuen Nager nicht einmal bemerkt. Er hatte ohnehin etwas anderes im Sinn ...